Uedem ist ein kleines feines Örtchen irgendwo am Niederrhein in der Mitte des Dreiecks, das von Goch, Xanten und Weeze gebildet wird. Im Jahr 866 erstmalig als "odeheimero marca" (Uedemer Mark) erwähnt, hat es sich heute durch Eingemeindung von Uedemerfeld, Keppeln und Uedemerbruch auf 8.487 Einwohner gemausert – soweit der Heimatkundeunterricht.
Eines hat Uedem unserer Sportstadt Düsseldorf aber voraus: es hat ein Inlineskate-Rennen und so treffen sich dann dort die skatebegeisterten aus NRW, um einen der begehrten Preise wie Olivenschalen, Ersatzkanister, Strandlaken oder Relaxschals zu ergattern. Die Strecke ist fein, Kaffee, Kuchen, Waffeln, Bratwurst und Bier sind schmackhaft und erschwinglich. Duschen und Toiletten gibt es in der Schule nebenan und das halbe Dorf ist auf den Beinen, um das Spektakel zu erleben.
98 Skater haben je 8 € Startgebühr „investiert“, 82 davon sind trotz des unsicheren Wetters am Ende in der Wertungsliste.
Die Voranmeldungen ließen zumindest für die Damen auf gute Platzierungen hoffen, aber auch bei den Herren waren die aktuell im World Inline Cup führenden scheinbar anderweitig verpflichtet.
Vom Start an ging es – im gemischten Feld - flott los und schon bald hatte sich eine Spitzengruppe mit den Favoriten Andi Beulertz und Karo Kierzkowski gebildet. Aus unseren Reihen waren, soweit ich das sehen konnte, Esther, Silke Z., Dominik und ich im ersten Zug vertreten. Schon Andi Beulertz‘ erster Attacke wollte oder konnte keiner folgen, so zog er früh davon und fuhr das Rennen wie erwartet alleine nach Hause. Dahinter entfachte ein spannender Kampf um die Plätze. Es wurde sehr taktisch gefahren, es gab unzählige, vergebliche Ausreißversuche, ein ständiges Stop and Go – ich hielt mich vornehm zurück. Dominik und Silke Z. mussten am Ende des Zuges zusammen mit einigen anderen etwa bei Mitte des Rennens dem ständigen Anziehen und Abbremsen Tribut zollen und verloren den Anschluß. Die Spitzengruppe bestand dann noch aus 10 Leuten, 8 Männern und 2 Damen : Tommy Ladener und Richard Bender von den Rollmöpsen, Rene Schmidt vom TAV Bonn, Markus Faupel vom ASV Duisburg, Ralf Kreifelts und Carsten Klindt von den Fun-Skatern Krefeld, Marc Roos und Karo Kierzkowski vom Rollenshop sowie Esther und mir.
In der 3. von 4 Runden gelang es Tommy Ladener zusammen mit Rene Schmidt auszureißen, das Feld war sich uneinig und keiner wollte die Verfolgung anführen. Ich positionierte mich stets in den vorderen Reihen der Verfolgergruppe, ließ mich aber nicht verlocken – wann immer ich im Wind stand fuhr ich „auf 80 %“ runter und schonte mich bewusst. Die Positionskämpfe wurden in Runde 4 immer massiver. Auf der Gegengeraden der letzten Runde war ich an Position 2 des Zuges. Es war ein langes Gegenwindstück, Marc ging aus dem Wind und ich nutzte den Moment der vordersten Position für einen Überraschnungsangriff aus dem Wind heraus, 10-12 schnelle kurze Schritte unter vollem Krafteinsatz und ich war weg. Ich war selbst überrascht, dass mir keiner folgen konnte oder wollte und auch wie schnell der Abstand zu den in Runde 3 entflohenen schrumpfte. Ich kämpfte allein gegen des Wind und hatte, als ich die beiden erreichte, soviel Überschuß, dass ich statt wie ursprünglich geplant anzuschliessen sofort an Ihnen vorbei ging. Die beiden waren sich gerade uneinig, ob sie in der letzten Runde waren oder ob noch eine zu fahren war. Diese kurze Verwirrung reichte mir, sie zu überholen. Ihr Antritt und auch der Sprint der folgenden 7 kamen zu spät.
Zweiter hinter Andi Beulertz, ein schwitziger Händedruck des Oberbürgermeisters von Uedem, ein Strandlaken, das ich noch gewinnbringend mit dem vierplatzierten Rene Schmidt gegen ein Tischventilator tauschen konnte...Skaterherz was willst du mehr...
Esther hat lange im Zielsprint vor Karo gelegen, hätte das Rennen der Damen fast gewonnen musste sich aber kurz vor Schluß geschlagen geben. So wurde Esther ebenfalls zweite und gewann den Relaxschal. , Silke verteidigte Platz drei. Fränky wurde 11., vor Dominik als 13. (2. AK 30), Jürgen als 20., Rainer als 21., Gerry als 25. und Fred als 30 - alle unter den Top 30.
Ich glaube wir können stolz auf uns und unseren Verein sein.
Nächstes Jahr solltet ihr unbedingt mit nach Uedem fahren Vielleicht wird es sogar ein WSC-Rennen, zumindest wird unser Freund austinrover, der dieses Rennen maßgeblich mit auf die Beine gestellt hat, hat alles dafür tun. Danke Rolf für den schönen Tag.
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