Nach 1084 km mit Zwischenstopp in Österreich erreichten wir am Samstag Mittag unser Reiseziel Opatija in Kroatien. Silke Z. und Andreas waren schon vor Ort. Opatija ein schönes Städtchen liegt direkt am Meer und jeder spricht hier sehr gut deutsch. Ich hatte mich schon wieder auf Unterhaltungen „mit Händen und Füßen“ eingestellt, das kannte ich ja noch aus Italien. Ich war echt erstaunt dass hier die Verständigung überhaupt kein Problem ist. Nach dem „Zimmer beziehen“ trafen wir uns mit Silke und Andreas zur Stadtbesichtigung und zum Mittagssnack. Natürlich Pasta!! Um 18.00 Uhr war großes Meeting im Palace Hotel angesagt. Mit Startnummernausgabe. Viele alte Bekannte waren auch wieder mit dabei. Silke und ich schauten auch direkt mal, was die Konkurrenz so macht...
Silke & Silke, the European Speed-Ladies
Mein erster Blick fiel auf Käthy E., das wird eine harte Nuss. Dann ein Blick auf die Startliste… Nur 6 Starterinnen in der AK30:
- 1x Schweiz
- 1x Österreich
- 1x Italien
- 1x Kroatien
- 2x Deutschland
Ha, wir haben Teamvorteil!!! Schweiz wird schwierig, Österreich kenn ich nicht, Italien kannte ich schon aus Teolo, aber sie würde uns nicht gefährlich werden. Kroatien kannte ich auch nicht.
Das ganze Treffen an diesem Abend war eigentlich nur mit Lobeshymnen für Kroatien gesegnet, wo es darum ging das es total toll sei, das Kroatien so spontan eingesprungen ist und somit letztendlich die European Masters dann doch stattfinden konnten. Ja, in nur Zwei Wochen Orga-Zeit, haben sie das ganz gut gemacht. Dann bekamen wir noch ganz kurze Infos zur Strecke und zum Ablauf des Rennens. Start um 12.55 Uhr. Erst die Damen alle zusammen, dann die Herren alle zusammen. ABER mischen des Alters und Geschlechtes ist nicht erlaubt…. Leichte Verwirrungen kamen auf, denn wie sollte das denn gehen?? Da muss man ja erst noch auf die Startnummer gucken und sehen ist als erstes eine 3, 4, 5…. etc.??
Das stellten wir uns schwierig vor… Naja abwarten und Pasta fassen. In einem sehr netten gemütlichen Lokal haben wir dann mit den Rennvorbereitungen begonnen… LECKER…
Wettervorhersage für Sonntag: Durchwachsen, von Sonne bis Regen alles möglich…..
Sonntag Morgen, Wetter sonnig Nach einer weniger ruhigen Nacht, ging es dann um 9.00Uhr zum Frühstück, aber wie immer, und ich bin froh das ich da nicht alleine bin hatten Silke und ich keinen Hunger vor lauter Aufregung! Aber unsere Coaches sagten das es noch sooo lange bis zum Rennen wäre und wir was essen müssten. Naja O.K. die Vernunft treibt es rein
Dann ging es auf zur Rennstrecke. In Rijeka/Grobnic auf eine Militärfluglandebahn. OJE der Asphalt sollte laut Ankündigung Medium Rough sein. Das wir nicht lachen… So etwas grobes hab ich noch nie gesehen geschweige denn jemals schon beskatet…. Naja ist halt ne Landebahn, die Flugzeuge müssen ja gebremst werden, selbst wenn die Bremsen versagen
Nach einer „Fühlprobe“, war uns auch klar:
HIER BESSER NICHT STÜRZEN!!! Der Asphalt grob und scharf wie Messer …AUA.
Wir haben ihn dann liebevoll GROBNIC getauft. Der Kurs war insgesamt 3km lang. 1,5 km in die eine Richtung leicht bergab mit Gegenwind, 1,5 km in die andere Richtung leicht bergauf mit Rückenwind. Zwei180° Kehren, die aber weit genug waren denn jede Seite hatte 15m. So, 12.55Uhr kam der erste Start mit leichter Abänderung: Zuerst die Herren AK 30 aufwärts mit 10sec. Abstand, dann die Damen AK30 aufwärts auch mit 10sec. Abstand. Sehr gut das das noch geändert wurde.
Unser Start: 6 Frauen alle ein Ziel… Auf geht’s. Unsere Mission EDELMETALL!!
und Start frei auf feinstem Medium Rough Grobnik
Super Start, alle gut weg gekommen. Ich schaue mich um noch vor der ersten Wende Kroatien ist weg. Sehr gut. Drei Runden sind wir zu Fünft. Dann nach der Kehre setze ich einen Sprint an, Silke ist hinter mir im Zug. Sie ruft mir etwas zu, ich kann es nicht verstehen, mache langsamer, da ich dachte Silke fällt ab… Dann von hinten LOS Silke fahr weiter Italien ist weg…… Cool. Wir sind nur noch zu Viert!! Das sieht super aus: Treppchen wir kooommmmen. Es wird immer heißer die Sonne brennt…dann in Runde 8 Käthy gibt mir ein Zeichen für eine Attacke, denn wir wollten Österreich loswerden, denn wenn sie vorne fährt, könnten wir uns neue Rollen drunter schrauben. Und es ist doch so heiß, wir wollen ins Ziel so toll ist Grobnic nicht. Dann geht’s los, Attacke, ich kann mitgehen, merke das jemand weg ist. Bitte lass es Österreichs sein.. Aber leider ist Silke das Attacken Opfer, so ein Mist So hatten wir uns das nicht vorgestellt. Österreich ist wie eine Klette. Vorne total langsam, aber immer so schnell das sie dranbleiben kann. Käthy verdrehte nur die Augen. Runde um Runde immer näher Richtung Ziel. Jetzt ist es fast wie in Teolo, mein Kopf ist frei, Bronze ist mir sicher, aber ich will mehr! Wieder Attacken, ich kann schon fast nicht mehr. Dann wird es etwas ruhiger. Ha, die können auch nicht mehr so richtig, aber Käthy wirkt dennoch sehr souverän. Nur noch 6 km bis zum Ziel, nur noch Zwei runden, doch dann plagen mich plötzlich massive Wadenkrämpfe beidseitig. Das darf doch wohl nicht war sein. Alles ist zum greifen nahe. Ich versuche es zu ignorieren, denn das lass ich mir nicht nehmen. Aber ich kann nicht mehr mithalten, muss die Beiden ziehen lassen, meine Beine sind dicht
Der Abstand wird größer, mist da schaffe ich es nicht mehr ran. Silber und Gold ziehen einfach weg. Ich fahre dann ca. 27 sec. hinter Schweiz und Österreich als dritte ins Ziel. Silke kommt als Vierte ins Ziel. Geschafft. Im Ersten Moment etwas enttäuscht, da mein Körper versagte, freu ich mich jetzt aber sehr über die Bronzemedaille
3 Sterne für Silke
Käthy kam im Ziel dann sofort zum mir und fragte was denn los war, denn so würde sie mich ja nicht kennen. Ich erklärte ihr dann was mit mir los war. Dann sagte sie noch, was ich sehr sportlich fand, das es ihr total leid tat, das wir Silke abgeschüttelt haben, denn das hatte sie nicht gewollt, ihr Ziel war Österreich abzuschütteln. Wirklich sehr fair. Via Auto Konvoi ging es dann in die Ortschaft, zu einem kleinen süßen Hinterhof, wo gemeinsam gegessen und getrunken wurde. Nach dem „Stärken“ wurden dann die Sieger geehrt. Und alle verabredeten sich schon fürs nächste Jahr.
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