Jun
Traingslager Flaemingskate
Trainingslager klingt ja nach hartem Drill, frühem Aufstehen und Licht aus um 21:00 Uhr. Wenn AK-Sportler ein Trainingslager abhalten werden die Regeln ein wenig gelockert. Donnerstag 05:30 Uhr - der Wecker klingelt. Wenn ich morgens nicht so bummeln würde, könnte ich ja locker noch eine Stunde im Bett bleiben. Schließlich geht es erst um 07:30 Uhr mit zwei Autos über die A2 nach Jüterbog zum Trainingslager - es gibt ja unter der Woche nie Stau auf der A2!!
Nachdem ich Katja, Marco und Christian eingesammelt habe, die sehen genauso verschlafen aus wie ich es bin, geht es zum Treffpunkt, an dem wir uns mit Jochen und Helene verabredet haben. Schnell noch die Mitfahrer gerecht auf die Autos verteilen und dann geht es schon los. Und nach ca. 7Stunden Fahrt inkl. Mittagspause kommen wie auch mehr oder weniger fit in Jüterbog an.
Warm war's, gell Helene?
Wir waren ja nicht nur zum Training dort, denn ein Skate-Ausflug hat auch ein wenig mit Spaß zu tun. Unser erster Abstecher am Donnerstagabend zeigte: die Anfahrt und Rückfahrt zum Hotel sollten wir nicht auf Skates gestalten: die richtig geteerten (Entschuldigung Jochen) äh: asphaltierten Wege waren nicht um die Ecke. Die Wege dahin führten uns über eine Landstraße ohne Fahrradweg und der Weg zurück über eine Abfahrt alter Betonplatten. Wir waren alle froh, heil unten angekommen zu sein und die Schuhe bald ausziehen zu können. Daher galt für alle kommenden Touren: Start mit Skates erst ab der Skate-Arena und dorthin ging es mit den Autos.
Auch wenn es Freitagmorgens um 08:00 Uhr zum Frühstück und um 09:45 Uhr Start ab Arena hieß, waren wir aufgrund des schönen Wetters und dem wenigen Wind alle gut gelaunt und freuten uns auf 93KM fast ausschließlichem "Black-Ice". Die Strecken sind sehr gut zu befahren, kaum Gegen- oder Mitverkehr und mit 20 km/h Durchschnittsgeschwindigkeit ging es dann auch zügig zur Sache. Theoretisch hätten wir so ja nach ca. 5 Stunden wieder zurück sein können, aber unser Fotograf hielt uns mehrfach aufgrund wunderbarer Landschafts- und Skater-Bilder mit "dramatischen Wolkenformationen" auf. Na hoffentlich hat sich die Mühe auch gelohnt und die Fotos sind wirklich gut… ;-)
Wo ist bloß Helene?
Neben Jochen hielten uns auch immer wieder kleinere und größere Getränke-, Eis- und Essenspausen von der Minimalzielzeit 5h ab, so wurden es am Ende 8 ½ h, in denen wir gemütlich unterwegs waren. Michael und andere konnten durch regelmäßige Ausreißer das individuelle Intervalltraining steigern, andere zogen das gleichmäßige und beständige skaten vor. Wie auch immer, alle kamen glücklich und gut ausgepowert am Zielort an, zumindest die 6, die am Morgen auch gemeinsam gestartet waren ….
Also wer war nicht erschöpft? Nun morgens noch 6 und abends schon 8. Während der letzten Zwangspause (Marco musste seinen Fuß kurz entspannen und das erste Bier des Tages sollte nach 80 KM genossen werden) geschah folgendes: Kati verschwand auf Toilette und erblickte 3 Minuten später blinde Passagiere am Skatertisch. Wo kamen die denn her? Und warum kennen die uns? Völlig verdutzt erkannte sie Sekunden später: die Außenstelle Wien war für einen Kontroll- und Lehrgangsbesuch extra angereist. Und wer Esther und vor allem Zuzana kennt, der weiß: ein paar KM morgens und abends ist für deren Auslastung nicht genug. Die letzten Meter zurück zur Arena wurden daher von manchen noch rasanter genommen…
Der Abschluss des Tages sollte dann noch mit einem kohlenhydratreichen Mahl gekrönt werden, doch das war leichter gesagt, als getan. Das gewünschte italienische Restaurant gab es nicht mehr und daher hoffte man auf ein gutes Essen im Nachfolge-Betrieb. Auch die Aussage: wir machen alles frisch (italienische und französische Küche) und sie müssen etwas Zeit mitbringen, hielt uns nicht ab. Das war ein Fehler! Die Annahme, wie am Abend vorher beim Griechen, nach ca. 2 Stunden wenigstens die Vorspeise zu haben, hielt nicht stand. Die Vorspeisen waren zwischenzeitlich ausgegangen, der Getränke-Service war mehr als schleppend und nach 3 Stunden hatten wir nacheinander unser Essen erhalten. Wäre es dann noch fantastisch gewesen, hätte sich die Wartezeit einigermaßen gelohnt, aber leider war es durchschnittlich oder schlechter. Wir hätten unseren Kalorienhaushalt besser mit Getränken versorgen sollen, nach der langen Wartezeit hatte eigentlich keiner mehr Hunger. Schlussfolgerung: Wenn es Essen gibt, dann zugreifen, wer weiß, wann es das nächste Mal was gibt ;-)
Was für eine Überraschung - die Wien Fraktion
Am dritten Tag unseres Trainingslagers stand betreutes skaten in der Skate-Arena auf dem Programm.
Die Skate-Arena ist ein wirklich beeindruckender Trainingsort. Eine 200 Meter Bahn mit überhöhten Kurven, ein 500 Meter Straßenkurs, Hockeyplatz, kleine Küche zur Selbstverpflegung und die Schiedsrichter haben aus einem Raum mit Panoramafenster den vollen Überblick.
Als fachkundigen Betreuer - also Trainer - hatten wir Ingo Monse gebucht. Seines Zeichen Hans Dampf in allen Gassen die mit Sport zu tun haben - unter anderem auch Coach bei den Experts in Speed auf Sardinien. Ingos Art würde ich als trocken und nüchtern beschreiben. Kein Vergleich zu der quirligen Art eines Herrn Baumgartners. Gerade dadurch kam man aber ohne Umschweife zum Trainingsziel und Fragen kamen nur selten auf.
Zuerst, wie sich das gehört, warmlaufen. Hier haben wir gleich mal gezeigt, dass es nicht auf das Material, sondern auf die richtige Technik und Einstellung ankommt. Joggen kann man auch in Flip-Flops.
Nach ein paar Koordinationsübungen haben wir, noch bevor es auf die Skates ging, gemeinsam, wie in der Schule als Gruppenarbeit, die Skatestellung und den Abdruck von Grund auf erarbeitet. Die ersten Runden liefen eher ruhig, was uns, nach dem Vortagesprogramm, allen sehr entgegenkam. Was wir vorher auf Schuhen erarbeitet haben, versuchten wir jetzt in die Praxis zu übertragen. In einander aufbauenden Übungen hangelten wir uns von der richtigen Grundposition, über das elegante verschieben der Hüfte, saubere Rückholphase zum fallen lassen in den Abdruck. Garniert wurde das ganze mit eine wenig Rückwärtsfahren und anderen kleinen Einlagen. Auch wenn es sich hier um Basics handelt, hat Ingo für jeden Tipps und Verbesserungen parat gehabt und viel Verständnis für den Bewegungsablauf geschaffen. Am Ende war wirklich jeder dem perfekten Skatschritt ein ganzes Stück näher.
Eine Bahn mit überhöhten Kurven ist schon sehr speziell - solange man langsam fährt. Wenn man also so eine Hochgeschwindigkeitsbahn zur Verfügung hat, dann muss sie auch genutzt werden den die Kurven luden geradezu zum spielen ein. Nachdem bei einer Übung mit Ausreißversuchen und Verfolgung schon ordentlich aufs Gas gedrückt wurde, haben wir noch eine interne 300 Meter Meisterschaft ausgetragen. Als Gewinner ging Jochen unserem kleinen Wettstreit hervor - liegt mit seiner Zeit aber trotzdem noch 9 Sekunden hinter dem Weltrekord. ;-)
Das Wetter ließ, wie an allen Tagen, nicht zu wünschen übrig, weswegen einige von uns sich noch eine Abkühlung im Jüterboger Freibad abholten. Auf der Sonnenterrasse unserer Pension ließen wir den Abend gemütlich ausklingen. Eine kleine Delegation machte sich anschließend noch auf den Weg, um regionalen Alkohol zu verköstigen und hätte am nächsten Tag nicht die Rückfahrt angestanden, hätte unsere Bedienung wahrscheinlich Überstunden schieben müssen.
Alle schön im Takt
Sonntag sind wir nach dem Frühstück noch ca. 35 km geskatet. Zuzanna hatte noch ohne Ende Power und so ist Michael mit ihr ein Stück geskatet, bzw. hat versucht dran zu bleiben. Leider mussten Esther und Zuzanna dann früher fahren, war ja auch ein ganzes Stück bis nach Wien. Wir sind dann nach dem Besuch der Eisdiele in Jüterbog gegen 13:00 Uhr über abenteuerliche Umleitungsstrecken und fast autofreien Autobahnen, diesmal über die A38, ins Rheinland zurück. Sollten wir 2011 mit ein Paar mehr Leuten dringend wiederholen!
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