Mai
Masters EM 2015
Erstklassiges Mannschaftsergebnis für die Büttgener Speedskater bei den Masters-Marathon-Europameisterschaften im italienischen Salerno!
Aller guten Dinge sind nicht immer drei, das musste zumindest Silke Röhr, Masters Weltmeisterin der Jahre 2009 (Altersklasse 30) und 2013 (Alterklasse 35) erkennen. Der 3. Versuch in Italien zu einem internationalen Erfolg zu fahren gelang diesmal nicht! Dafür zeigte sich, dass sie nicht mehr als Alleinunterhalterin im internationalen Renngeschehen unterwegs ist, mit Laura Sopalla, Britta Becker, Silke Zimmermann und Andreas Lichtenstein etablierten sich gleich vier weitere Athleten des VfR Büttgen am Pfingstsonntag in Europas Spitze.
v.l. Andreas Lichtenstein, Laura Sopalla, Britta Becker, Silke Zimmermann, Silke Röhr
Insbesondere Laura Sopalla war vollauf zufrieden. Für die sympathische 37-jährige war „die Nominierung für die Masters-Nationalmannschaft in der Alterklasse 30 einfach super und es war ganz toll wie ich auch im Kreis hier aufgenommen wurde, eine lockere und entspannte Atmosphäre“. Und locker ging sie auch das Rennen an. Während am Vortag im sizilianischen Salerno noch die Welt unterzugehen schien und das Regenwasser aus den Kanälen hochdrückte, zeigte sich am Renntag selbst wieder das Bella Italia mit Sonne und angenehmen Temperaturen. Auf dem 10x zu durchfahrenden, 4 km langen Rundkurs entlang des Hafens konnte sie zwar die Spitzengruppe nicht halten, kam aber mit der 6-köpfigen Verfolgergruppe in der hervorragenden Zeit von 1:20:14 Std. als 8. ins Ziel. Dort gab es anschließend noch mehr Grund zur Freude, denn ihre Teamleaderin Tina Strüver holte in 1:14:08 Std. den Europameistertitel nach Deutschland.
Über eine überragende Zeit und eine Spitzenplatzierung freute sich auch Andreas Lichtenstein, der in der stark besetzten Altersklasse 40 an den Start ging. Für Lichtenstein war das Rennen „Racing pur“ – schon kurz nach dem Start der eigentlich getrennt skatenden Aks hatten sich die 30-, 40- und 50-jährigen vermischt und bildeten ein rund 70 Fahrer starkes Feld in dem immer wieder attackiert wurde und es zudem zu einer ganzen Reihe von Stürzen kam. Lichtenstein fuhr ein engagiertes Rennen und kam als 9. unfallfrei in 1:07:58 Std. in die Top10 Europas.
Dahin wollten auch die restlichen Frauen des VfR. Mit Britta Becker, Silke Zimmermann und Silke Röhr war gleich ein Trio in der AK40 vertreten und musste hier sogar gegen eine Olympiasiegerin antreten. Claudia Pechstein, nach wie vor aktive deutsche Eisschnelllauf Ikone, ist seit Jahren im Sommer auf Inlinespeedskates unterwegs. Auch sie war nicht zum Urlaub in Italien, sondern war als amtierende Europameisterin mit der Mission Titelverteidigung angereist. Um 14:46 Uhr verkündete sie stolz auf Facebook: „Mission erfüllt!“. Das allein zeigt schon wie ernst hier der Wettbewerb genommen wurde. Das Tempo war von Anfang an hoch und Britta Becker konnte der Spitze nicht ganz folgen, fuhr aber in 1:24:43 Std. in ihrer ersten Europameisterschaft auf einen respektablen 12 Platz. Länger in der Führungsgruppe hielt sich Silke Zimmermann, die verletzungsbedingt Trainingsrückstand aufwies und sich letztendlich in 1:19:50 Std. Rang 9 sicherte, während Claudia Pechstein mit anderthalb Minuten Vorsprung vor der Konkurrenz ihren Sieg nach Hause fuhr. Silber und Bronze waren allerdings noch zu verteilen und hier wollte Silke Röhr mit eingreifen. Leider verlor sie dabei kurz den Überblick. Der Rundenzähler war zu langsam und sie dadurch fälschlicherweise der Auffassung, ggf. noch eine Runde fahren zu müssen. Im finalen Sprint zog sie daher zu spät an und kam 3 Sekunden hinter Platz 2 (Karen Tueling, NED) und 3 (Gaelle Duolenne, FRA) mit dem Rest der Verfolgergruppe in 1:14:34 Std. auf Rang 8. „Ärgerlich aber im Nachhinein nicht zu ändern, die Mädels legten alle schon ein strammes Tempo vor, hier bin ich durchaus stolz das gehalten zu haben aber es wäre vielleicht doch mehr drin gewesen, egal, in Dijon bei der WM wird wieder angegriffen!“ so Röhr nach dem Rennen.
Spannend wird es jetzt aber erst einmal national, so stehen am 7.6. in Duisburg im Rahmen des Rhein-Ruhr-Marathons die Deutschen Meisterschaften ins Haus und nur eine Woche später folgt mit den Masters-Weltmeisterschaften der absolute Saisonhöhepunkt im französischen Dijon.
Ergebnisse: Salerno
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