8x VfR Büttgen im Masters Nationalteam!
Das gab es in dieser Teamstärke noch nie, gleich 8 Speedskaterinnen und –skater des VfR Büttgen wurden von deutschen Teamchef Dirk Hupe in das Masters Nationalteam 2015 berufen und alle konnten dem Ruf am vergangenen Sonntag zur Marathon Weltmeisterschaft im französischen Dijon folgen. Unter dem Strich ein tolles Wochenende für die Büttgener auch wenn diesmal keinem der Sprung aufs Podium glückte.
Hinten v.l.: Laura, Andreas, Silke, Silke u Andrea, vorne v.l. Alex, Britta u Lars
Die exakte Abstimmung auf ein sportliches Großereignis ist in der Trainingsplanung schon nicht ganz einfach aber sich binnen 4 Wochen auf eine Deutsche-, eine Europa- und eine Weltmeisterschaft vorzubereiten, schon fast unmöglich. Die Terminsituation bescherte den Büttgener Speedskatern dieses Jahr allerdings genau diese Konstellation aber alle ins Nationalteam Berufenen ließen es sich nicht nehmen, auch noch die 550km bis nach Dijon zu fahren, um dort den Saisonhöhepunkt zu genießen. Und das war es sicherlich, die Masters WM war eingebunden in eine zweitägige Skateveranstaltung mit den Höhepunkten der WM Rennen und der Station des Worldinline Cups, bei dem die ebenfalls weltbesten Inlineskaterinnen und- skater der Aktivenklasse am Start waren. Insgesamt ein gut organisiertes Event, das mit der Vorstellung der Nationalteams auf der Bühne und den abschließenden Siegerehrungen ihren würdigen Rahmen fand. Überhaupt war die Veranstaltung von einer hervorragenden Stimmung getragen, die Athletinnen und Athleten der Mastersklasse kennen sich teilweise über Jahrzehnte und Ländergrenzen hinweg.
Mit dabei natürlich auch Silke Röhr, die Doppelweltmeistern des VfR Büttgen, die es in der Altersklasse 40 allerdings mit ganz starker Konkurrenz zu tun hatte. Die fünffache Eisschnelllauf Olympiasiegerin Claudia Pechstein hat seit einigen Jahren das Speedskaten im Sommer für sich entdeckt und wie nicht anders zu erwarten, ihr Titelhunger ist noch lange nicht gestillt. So ging sie als Titelverteidigerin an den Start des 2,2 km langen Rundkurses der 19x durchfahren werden musste. Kurz nach dem Start konnte sich hier eine 11-köpfige Spitzengruppe absetzen. Gaelle Duplenne und Karine Malle aus Frankreich machten Dampf, die deutsche Equipe warte erst einmal ruhig die Rennentwicklung ab. Zur Rennmitte verschärfte Pechstein immer wieder das Tempo und die Gruppe verkleinerte sich auf 6 Fahrerinnen, noch mit dabei auch Silke Röhr. Ihre Teamkollegin Silke Zimmermann musste jetzt, wie schon vorher Britta Becker, abreißen lassen, verbuchte aber im Endklassement Rang 8 in 1:19:22 Std., Britta Becker sicherte sich 2 Plätze dahinter das Top Ten Resultat in 1:31:20 Std. Souverän zur Titelverteidigung fuhr schließlich Claudia Pechstein mit rund einer Minute Vorsprung in 1:14:54 Std. In den packenden Sprint um die Plätze konnte Silke Röhr mit schwindenden Kräften zum Ende hin leider nicht mehr eingreifen, sie fuhr mit 25 Sekunden Rückstand auf Rang 6 (1:16:24 Std.), Gaelle Duplenne (FRA) gewann Silber vor der Niederländerin Karen Teuling.
Begeistert vom Rennen in der AK30 zeigten sich die Büttgener WM-Neulinge Laura Sopalla und Andrea Meyne. Ohne wirkliche Medaillenambitionen gestartet, genossen sie die Atmosphäre und freuten sich am Ende über die unerwarteten Plätze 4 und 6, allerdings in 1:28:37 Std. bzw. 1:32:16 Std. mit deutlichem Zeitabstand auf Daniela Sprenger (Gold in 1:20:48 Std. für die Schweiz) sowie die Französinnen Angelique Lejeune (Silber in 1:20:52 Std.) und Caroline Jean (Bronze in 1:21:02 Std.)
v.l.: Andrea, Laura, Andreas, Britta, Silke u Silke
Während bei den Damen in noch überschaubaren Gruppengrößen geskatet wird, ist dies bei den Herren völlig anders. Hier kämpfen in der Altersklasse 40 im wahrsten Sinne des Wortes mindestens 50 Athleten in Sekundenabstand miteinander. Nicht nur exzellentes Skatevermögen und hervorragende Ausdauerwerte sind hier gefragt, Taktik, vorausschauendes Fahren und das Quäntchen Glück sind hier existentiell. Andreas Lichtenstein, normalerweise Büttgener Sprintexperte für die letzten Meter fühlte sich von Anfang an nicht topfit „vielleicht war der vierte Marathon in 5 Wochen dann doch zu viel. Zumindest hatte ich von Anfang an Schwierigkeiten das Tempo vorne mitzugehen und die Beine waren schwer wie Blei. Bei KM 26 war dann die Spitze weg und am Ende war ich froh, mich die restlichen 15 KM allein gegen das herannahende Feld verteidigen zu können“, er fuhr schließlich in 1:12:12 Std. auf Rang 34. Deutlich bessere Beine hatten dagegen seine Teamkollegen Alexander Mier und Lars Ter Veer. Während der Spanier Eugenio Landette Marquina das Feld durch seinen Ausreisversuch überrumpelte und mit 1,5 Minuten Vorsprung in der absoluten Spitzenzeit von 1:06:52 Std. (Durchschnitt über 37 Km/h) gewann, blieben die Büttgener Herren bis zum Schluss-Sprint in der Verfolgergruppe. Alexander Mier finishte als bester Deutscher knapp 2 Sekunden hinter Silber (Jean-Stephane Sierra FRA) und Bronze (Michele Cicognani ITA) in 1:08:34 Std. als 12., dicht gefolgt von Ter Veer als 19. (1:08:35 Std). Insgesamt rauschten 22 Herren innerhalb von 3 Sekunden über die Ziellinie, Ausdruck der extremen Ausgeglichenheit dieser Altersklasse.
Abschließend war die WM aus Büttgener Sicht auch ohne Medaillengewinn ein Erfolg, schon allein der Tatsache geschuldet, so stark in der Nationalmannschaft vertreten zu sein und wir freuen und jetzt schon auf mindestens genauso spannende Wettkämpfe in nächsten Jahr.
Ergebnisse: Masters WM Dijon
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